Wanderwoche 2009 – auf dem "Westerwaldsteig"

Satte Wiesen, grüne Wälder, duftender Wind: So erlebten und genossen zwölf NaturFreundinnen und NaturFreunde bei der Wanderwoche vom 24. Mai bis 1. Juni 2009 den Westerwald. Mitten durch dieses Kleinod der Natur führt der Westerwaldsteig, ein Wanderweg der Extraklasse, der auf 235 km Länge mit jedem Schritt begeistert.

In sechs Etappen, von Herborn – Breitscheid – Fuchskaute – Rennerod – Westerburg - Dreifelderweiher wurden ca. 75 km davon erwandert. Mit Natur pur und einer Fülle von landschaftlichen, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten begaben wir uns auf die Spuren der Vorfahren und schlenderten durch interessante, historische Ortskerne von Städten und Dörfern. Quartier hatten wir in der Pension Kolb in Breitscheid bezogen, von dort wurden wir zu den einzelnen Etappen per Autotransfer gebracht und abgeholt.

Am Ruhetag besichtigten wir in Breitscheid das Töpfer- und Häfnermuseum. Eine bedeutende Sammlung von Häfnerwaren aus über 260 Jahren Töpfergeschichte Breitscheids und Umgebung ist hier zu sehen. Ebenso zeigt das Museum die industrielle Bedeutung des Naturprodukts Ton. Vom Modell einer Tongrube und historischen Werkzeugen über Wasserleitungen bis hin zu hochtechnischen Keramikprodukten reicht die ausgestellte Palette.

Zum Abschluss der Wanderwoche machten wir noch einen Ausflug durch die Geschichte des Lebendigen, den Karstlehrpfad.

Das Karstgebiet zwischen Breitscheid und Erdbach ist schon seit langer Zeit das Zentrum hessischer Höhlenforschung. Hier sind in einem übersichtlichen Gebiet verschiedene Karsterscheinungen wie Dolinen, Trockentäler, Karstquellen und Höhlen exemplarisch ausgebreitet. Die wichtigsten von ihnen werden in dem von der Gemeinde Breitscheid angelegten Karstlehrpfad erschlossen. Im Erdbacher Museum sind zudem wichtige mineralogische, paläontologische und frühgeschichtliche Funde aus dem Karstgebiet und seiner Umgebung ausgestellt.


Die Bedeutung des Gebietes ist in jüngster Zeit noch erheblich gestiegen durch eine Reihe von Neuentdeckungen. So ist das ‚Herbstlabyrinth – Adventhöhlensystem’ nicht nur die tiefste Höhle Hessens, sondern auch die längste.Wasserscheide zwischen Dill und Lahn

Die Höhlen mit ihren Knochenresten und Versinterungen erweisen sich damit als Klimaarchiv der letzten Eiszeit in Deutschland. Vorsichtig geschätzt, ist das Höhlensystem vor etwa 35 Mio. Jahren in einem 380 Mio. Jahre alten Korallenstock aus der Devonzeit entstanden. Da sich der Höhleneingang in einem aktiven Steinbruch befindet, kann das System – seit 1999 als Naturdenkmal ausgewiesen und seit kurzem im Eigentum der Gemeinde – der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Mit der Besichtigung der wunderschönen Tropfsteinhöhle ging die Wanderwoche zu Ende, gut erholt und froh gelaunt traten wir am nächsten Tag den Heimweg an und freuen uns auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

Galerie