Transsylvanien und Donaudelta

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. So auch die Teilnehmer der 10-tägigen Reise der NaturFreunde in Wiesbaden, die dem neuen EU – Land Rumänien einen Besuch abstatteten. Transsylvanien und das Donaudelta wurden ausgewählt, weil das Donaudelta durch die NaturFreunde Internationale zur Landschaft des Jahres erkoren wurde.

Doch der Reihe nach; starten wir in Bukarest, der ersten Station. Dass Bukarest als das ‚Paris des Ostens’ bezeichnet wird kann man bestätigen, wenn man die Boulevards mit den vielen Bistros und Läden entlang schreitet. Einen sehr guten Überblick über baugeschichtliche Entwicklungen erhielten wir im Rumänischen Dorfmuseum. Von anderen Stellen, ähnlich dem Hessenpark, nach Bukarest gebracht, zeigt es einen Querschnitt der unterschiedlichen Bauweisen vom Norden des Landes bis zum Donaudelta.

Poiana Brasov, das ehemalige Schulerau, zentral inmitten der Karpaten gelegen, zählt zu den Hauptferiengebieten des Landes und bietet eine entsprechend gute Infrastruktur. Das Domizil in einem gut ausgestatteten Ferienhotel, bot uns einen angenehmen Aufenthalt für die folgenden fünf Tage und war Ausgangspunkt für Wanderungen, Ausflüge nach Brasov (Kronstadt), Sibiu (Hermannstadt), Sigisoara (Schäßburg), der Kirchenburg Harman (Honigberg) sowie den Schlössern Peles und des als Dracula-Schloss bekannten Schlosses Bran. Zum Besuch des Schlosses Bran bot sich die letzte Möglichkeit, denn tags drauf wurde das Schloss für den Besucherverkehr geschlossen. Und hier der Grund.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Bran vom rumänischen Staat übernommen. Im Mai 2006 erfolgte die Übergabe des Schlosses an Dominic von Habsburg, Sohn und Erbe von Prinzessin Ileana und einem Habsburger (aus der toskanischen Linie). Dieser versuchte Geld daraus zu machen und bot es für 80 Millionen US-Dollar dem rumänischen Staat an. Da der rumänische Staat dazu aber nicht bereit war, stand das Schloss öffentlich zum Verkauf und wird voraussichtlich in Kürze an eine amerikanische Investorengruppe übergehen.

Zu den Naturattraktionen der Reise zählten die Schlammvulkane in der Nähe von Berca (mehrere, nur wenige Meter hohe Vulkane, die durch Gase entstehen, die aus einer Tiefe von rd. 3.000 m durch ton- und wasserhaltige Schichten emporsteigen) und das Donaudelta. Letzteres fand unsere besondere Aufmerksamkeit. Auf einer ganztägigen Schifffahrt war es ein Vergnügen, seltene Vögel in einer noch intakten Landschaft zu beobachten. Die NaturFreunde, die das Donaudelta zur Landschaft des Jahres ausgerufen haben, haben dies durch einen aus Stein gehauenen Pelikan dokumentiert. Schade nur, dass kein Hinweis auf den Initiator, die NaturFreunde, mit eingemeißelt wurde.

Obwohl das Wandern bei dieser Reise vielleicht etwas zu kurz kam, das Fazit der Teilnehmer: es war einfach schön.

Geplant ist ein Lichtbildervortrag im letzten Quartal, bei dem die Reise gedanklich noch einmal durchgeführt werden wird.

Weitere Bilder der schönen Reise:


 

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