Aus Kultur und Wandern im Elsass wurde ein ‘Marche Gourmand‘

Aus Kultur und Wandern im Elsass wurde ein ‘Marche Gourmand‘

Schon bei der Vorbereitung der Fahrt in den Elsass wurde klar, dass es eine ganz besondere Reise werden wird. Bei der Festlegung der Wanderwege mit dem lokalen Wanderleiter Jean-Marie Heck wurde, ganz nach ‚unserer’ Art vorgeschlagen, den Weg durch ein besonders Tal zu einem fantastischen Ausblick, zu einem kulturellen Ziel zu nehmen. Auf französisch-elsässische Art wurde dies übersetzt in: ‚ja, da ist eine Ferme Auberge, ein Kloster, ein Gasthaus welches für seine Küche, seine Spezialitäten bekannt ist’.

Damit war das Einpacken der üblichen Rucksack-Verpflegung dieses Mal nicht erforderlich. Und wir wurden überrascht von den leckeren Menüs, die uns im Kloster Schauenberg (Potage - Cuisse de poulet, Frites, Salade - Vacherin glacé ou Tarte), in der Ferme Auberge ‚Le Markstein’ (Tourte - Collet fumé Roigebragldi Salade - Fromage de Munster - Tarte ou Glace) und im Gasthaus L’Arbre vert (Entrée - Plat de résistance - Dessert) serviert wurden, wobei letztere ‚Plat de résistance’ unsere besondere Aufmerksamkeit erfuhr. Was mag sich dahinter verbergen? Es ist der ganz einfach übersetzte ‚Hauptgang’ in der Speisefolge und dies waren in Rotwein geschmorte Schweinebäckchen. Eine weitere Aufzählung der Menüs, die wir abends in unserem Hotel, bei der Weinprobe und anlässlich des Stadtrundganges in Colmar serviert bekamen, würde den Rahmen des Berichtes sprengen.

Aber dennoch sollte das ‚Menu Frisson’ (Schauriges Menü?) erwähnt werden, denn die Überraschung war gelungen. Die Teilnehmer der Reise gingen in dem Glauben, sich die ‚Lisbeth-Quelle’ anzusehen und etwas über die Aufbereitung und Abfüllung des Mineralwassers zu erfahren, zum ‚Paradis des Sources’, einer Revue mit besagtem Mittagsmenü und einer Show, die nach Ansicht einiger Kenner die Qualität der Revuen des Folies Bergère und der Moulin Rouge übertreffen.

Kein Wunder, dass der/die Eine oder Andere trotz der Wanderungen mit einem höheren Gewicht wieder nach Hause kam.

Unter der Überschrift ‚Une délégation de Wiesbaden en séjour dans la vallée‘ berichtete sogar die in Colmar erscheinende Zeitung L’Alsace:

Eine Delegation aus Wiesbaden auf Besuch im Tal
17 Vertreter aus der deutschen Stadt Wiesbaden haben in dieser Woche das Elsass besucht und hier vor allem das Vallée Noble. Diese Einwohner der hessischen Großstadt Wiesbaden (280.000 Einwohner), dem Nizza des Nordens, sind Mitglieder der Naturfreunde (amis de la nature) von Wiesbaden. Sie wurden empfangen von einigen freiwilligen lokalen Guides, die ihnen eine komplette pädagogische und kulturelle Entdeckungsreise vorgeschlagen haben.

Die Besucher haben nacheinander entdeckt: vor allem den Schauenberg, danach die Stadt Rouffach unter der Führung von Paulette Lichtlé, den Grand Ballon, geführt von Jean-Marie Heck. Am Mittwoch haben sie das Zinnkoepflé mit seinem Dichterpfad in Angriff genommen, begleitet vom hiesigen Claude Diringer, dann folgte die Überraschung der Reise: die Mittagsvorstellung in der Musikhall des Paradis des Sources.

Der Besuch von Wintzfelden, dem Kloster Schwarzenthann und des Schaefertal standen noch auf dem Programm am Ende der Woche. Eine Liste, die, unter der Berücksichtigung des Heißhungers auf Entdeckungen der Gäste von der anderen Seite des Rheins und angesichts der Menge der sehenswerten Orte und einiger Freizeitstunden im Programm, sicherlich nicht vollständig ist.

Ein ganz herzliches Dankeschön an Jean-Marie Heck, der uns bei den Wanderungen begleitete und bei den Vorbereitungen unendlich hilfreich war.
Das Nachtreffen, zu dem auch Nichtteilnehmer eingeladen sind, findet am 24. Juli statt (siehe Veranstaltungen Juli)

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