NaturFreunde für Klimaschutz

In einer gut besuchten Veranstaltung der NaturFreunde Deutschlands sprach auf Einladung der Ortsgruppen Wiesbaden und Schierstein im Anny-Lang-Heim der AWO Unter den Eichen am 3. Dezember 2007 der Bundesvorsitzende der NaturFreunde, Michael Müller (Staatssekretär im Bundesumweltministerium) zum Thema „Atomausstieg und Klimaschutz“.

Michael Müller sagte, ‚der Klimaschutz ist zu einem der wichtigsten Themen heran gewachsen. Der globale Temperaturanstieg sei weit fortgeschritten und könne nur mit großen Anstrengungen begrenzt werden.

Jetzt auf Atomkraft zu setzen, wie es die Elektrokonzerne fordern, sei nur vor dem Hintergrund zu verstehen, dass die in der Bundesrepublik zum Teil veralteten Reaktoren abgeschrieben seien und dadurch sich die Stromproduktion kostengünstig darstellt. Wer auf Atomkraft setze nehme Störfallrisiken in gigantischen Ausmaßen in Kauf, ignoriere die noch immer nicht gelöste Frage der Endlagerung und verkenne, dass auch Uran nur noch begrenzt verfügbar ist. Wirtschaft und Gesellschaft seien nicht von der Atomkraft abhängig. Gegen Atomkraft sprächen auch geringe Wirkungsgrade der Anlagen. Trickreich versuchten derzeit die Stromkonzerne die an den zurzeit abgeschalteten alten Atomkraftwerken anstehenden Reparaturen hinauszuzögern. Damit sollen Restrommengen, die nach dem Atomkonsens mit der Energiewirtschaft vereinbart wurden, über die kommende Bundestagswahl ‚gerettet’ werden. In der Hoffnung auf einen Regierungswechsel, soll dann der Atomkonsens hinfällig werden und die alten Anlagen sollen dann wieder voll produzieren.

Müller plädierte insbesondere für eine Verbesserung der Effizienz vorhandener Anlagen, da damit der Verbrauch von Energie reduziert werde und Energie gar nicht erst produziert werden müsse.

Ebenso müssen regenerativen Energiearten wie Wind- und Wasserkraft, Solartechnik und Kraft- Wärmekopplung besonders gefördert werden, es hätten inzwischen 48 Staaten der Erde das deutsche Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien übernommen. Erneuerbare Energien hätten darüber hinaus den Vorzug, dass sie in der Tendenz preisgünstiger seien als herkömmliche Energieträger.’

Anschließend entwickelte sich noch eine rege Diskussion. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Wiesbaden. Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, dankte Michael Müller für seine fundierten Ausführungen und den Teilnehmern für ihr Interesse an diesem lebenswichtigen Thema.

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